Für das Fügen hochbeanspruchter Konstruktionen aus Nickel, Titan, Zirkonium, Cobalt und hochwarmfesten Stählen im Flugzeugbau hat sich das Löten im Vakuumofen bestens bewährt. Das Vakuum bis 10-6 mbar und der Einsatz von Inertgas verringert die Oxidation derart, dass ohne Flussmittel gearbeitet werden kann und somit engere Lötspalte vorgesehen werden können. Oft sind enge Spalte metallurgisch erforderlich, um Verbindungen hoher Festigkeit zu erhalten. Besonders wichtig ist das bei der Herstellung hochbeanspruchter Teile, wie Turbinenschaufeln aus hochhitzebeständigen Werkstoffen, Verdichterlaufrädern sowie Honigwabenkonstruktionen. Die minimal geforderte Lötspaltbreite muss natürlich unter Berücksichtigung der Formabweichungen, der Dehnungen und der Vorrichtungen zur Fixierung der Lötteile auch bei Erwärmung auf die Löttemperatur gegeben sein. Dabei sollte der Lötspalt parallel oder verengend in Flussrichtung des Lotes verlaufen und eine Mittenrauhigkeit von R(a) = 12,5 Mikrometer nicht übersteigen. Im Vakuum wird bei Titan und Zirkonium, die mit der Atmosphäre reagieren, ein schädliches Verspröden der Werkstoffe vermieden. Das Lot kann als Formteil, Paste oder Pulver verwendet werden. Neben der Herstellung hochbeanspruchter Lötverbindungen, z.B. zum Einlöten von Verdichterschaufeln, eignet sich das Hochtemperaturlöten auch zur Rekonditionierung von beschädigten Schaufeln oder Labyrinthdichtstege. Zur Reparatur der beschädigten Flächen werden Lötfolien aufgetragen und bei hoher Temperatur festgelötet. Beim Diffusionslöten wird die Löttemperatur solange gehalten, bis durch Diffusion zwischen Grundwerkstoff und flüssigem Lot das Lotgut bei Löttemperatur erstarrt. Ein großer Vorteil ist hierbei die erhöhte Wiederaufschmelz- oder Auslösetemperatur der Lötverbindung. Damit wird die Verbindung auch bei Temperaturen oberhalb der Löttemperatur mechanisch belastbar. Ein weiteres vielversprechendes Gebiet erschließt sich für das Löten von Werkstoffen auf der Basis von intermetallischen Verbindungen, wie z.B. Titan- und Nickelaluminiden.


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    Titel :

    Löten in der Luftfahrtindustrie


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 7 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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