Ein KFZ-Radarsensor als Kollisionsfrühwarnsystem

Sie sind hier: Homepage > Suche

Ein KFZ-Radarsensor als Kollisionsfrühwarnsystem

Tröscher, M. / Weigel, R.

Eines der aktuellsten Einsatzgebiete von Nahbereichssensoren zum Einsatz im PKW stellt die PreCrash-Sensorik dar, deren Ziel es ist, bei unvermeidlichen Unfällen die Plausibilität für eine frühzeitige Airbagzündung zu liefern, um ein explosionsartiges Aufblasen des Luftsacks zu verhindern. Das hier vorgestellte Systemkonzept kommt der Anforderung, ein einziges gegebenes System für mehrere Anwendungen gleichzeitig einsetzen zu können in vollem Maße nach, da der 77-GHz-Radarsensor aufgrund des speziellen Antennendesigns (Beam-Switch-Antenne) und des modularen Aufbaus für die drei Anwendungsgebiete PreCrash, PDC (Position Detection Control) und ACC (Adaptive Cruise Control) eingesetzt werden kann. Die unterschiedlichen Anforderungen an die Signalauswertung werden durch eine DSP-Einheit erfüllt, in der die sensorspezifische Umsetzung von Echtzeit-Algorithmen erfolgt. Bei ACC und PreCrash ist eine sehr schnelle Auswertung des ZF-Signals erforderlich, da sich hier die Kollisionspartner mit hoher Relativgeschwindigkeit annähern. Bei PDC steht weniger eine schnelle als vielmehr eine höchst exakte Abstandsbestimmung im Vordergrund. Die Software für die Signalauswertung verwendet für ACC und PreCrash eine Kombination aus FFT und Zoom-FFT, während für PDC ein modernes Spektralanalyseverfahren (All-Pole-Methode) eingesetzt wird. Mit dem Prototyp eines 77-GHZ-FMCW-Radarsensors (FMCW, Frequency Modulated Continuous Wave) lassen sich mit einer typischen Sendeleistung von 1 mW - bei entsprechender Bündelung des Antennenstrahls - Reichweiten bis 30 m erreichen, womit ein ausreichender Entfernungsbereich für PreCrash geschaffen werden kann.