In der Automobilindustrie hat sich in den letzten Jahren ein Trend zu höherwertig aussehenden hochglänzenden Anbauteilen abgezeichnet, die nur mit aufwendigen Flüssiglackverfahren erzielt werden können. Um diese teure Naßlackapplikation durch wirtschaftliche, hochwertige Pulverlacktechnik zu ersetzen, wurde bei der DURA Automotive das Entwicklungsprojekt 'Entwicklung der Pulverbeschichtungstechnik für die Beschichtung von hochglänzenden Automobilteilen auf Basis von Acrylpulver' durchgeführt. Im Beitrag wird der Projektablauf beschrieben: Versuchsplanung, Versuchsdurchführung, Versuchseckdaten, Beurteilungskriterien, erkannteProbleme (Einbrennanlage, Platzbedarf, Pulverchemie, Vorbehandlung) und deren Lösung. Als Versuchsergebnis wurde festgestellt, daß die Herstellung von schwarz hochglänzenden Bauteilen (Leisten und Blenden) mit hervorragendem Aussehen im 1-Schicht-Pulverlackaufbau, bei doppelseitiger Gestellbestückung und vertikalen Beschichten und Einbrennen möglich ist. Bei der Anlagenplanung wurde die Prozesssicherheit an höchste Stelle gesetzt. Die Anlage ist mit einem Power + Free System ausgestattet und ist eine Kombination aus Takt- und kontinuierlicher Förderung. Die bestückten Gestelle werden im Aufgabebereich eingehängt. Paarweise werden sie durch die Vorbehandlung (Stahl- oder Aluminiumlinie) getaktet. Im anschließenden Haftwassertrockner erfolgt die Zusammenführung und der Wechsel zur kontinuierlichen Förderung. Ohne der Umgebung ausgesetzt zu werden, gelangen die Gestelle, nach der Kühlzone, direkt in den 'Reinraum', in dem die Beschichtung automatisch mit zwei Pistolengruppen durchgeführt wird. Nach dem Durchlauf der Laserschichtdickenmessstation fahren die Gestelle in den Einbrennofen. Die Steuerung der Anlage erfolgt über einen Leitrechner vom Leitstand aus. Eine gute Visualisierung ist hier ein notwendiges Hilfsmittel zur sichereren Fahrweise derartiger Anlagen. Es wird noch darauf hingewiesen, daß eine Pulver-Wareneingangskontrolle insbesondere in bezug auf die anlagenspezifischen Parameter, unabdingbar ist. Für diesen Zweck wurde in einem klimatisierten Nebenraum eine Probekabine installiert. Über eine Weiche im Reinraum können Gestelle automatisch ausgeschleust und der Probekabine zugeführt werden.