Alternative Antriebskonzepte müssen sich ganzheitlich vor dem Hintergrund ihrer Umweltfreundlichkeit, des Kosten-Nutzen-Verhältnisses und ihres Gesamtwertes behaupten. In dem Artikel werden alternative Antriebssysteme und Kraftstoffe diskutiert. Bei der Bewertung neuer Konzepte gibt es folgende Kriterien: Leistungsdaten, Package, Energie- und Kraftstoffverbrauch, HC-, CO-, NO(x)-, Partikelemission, Verdampfungsverluste, Geräusch, Fertigung, Kosten und Recycling. Zur Diskussion standen verbrennungsmotorische Antriebe und deren Verbesserungen, Elektrofahrzeuge und Hybride. Bei den Treibstoffen wurden Benzin, Diesel, RME/PME, Autogas, Methanol, Erdgas (LNG), Wasserstoff (flüssig), Blei-, NiMeH-, und Li-Ionen-Batterien verglichen und bewertet. Elektrofahrzeuge stellen keine wirkliche Alternative dar, da sie vielen Beschränkungen unterliegen und in der CO2-Bilanz keine Vorteile bringen. Hybridantriebe mit Ott- oder Dieselmotoren ermöglichen den dualen Betrieb von Verbrennungs- und Elektromotor. Ganzheitlich betrachtet, ist das System serieller Hybrid wenig sinnvoll. Hybridantriebe mit Brennstoffzellen liefern einen größeren Beitrag zur Umweltentlastung. Die Wirtschaftlichkeit dieser Systeme im Sinne der Sustainability muss allerdings noch bewiesen werden und es wird noch einige Jahre bis zur Serienreife dauern. Verbrennungsmotoren werden auch in 20 Jahren noch die Hauptantriebsquelle für PKW darstellen. Es gilt daher, diese Systeme kontinuierlich weiterzuentwickeln etwa durch Optimierung der Nutzung und Verbrennung. Die Hybrid-Technologie gibt Fahrzeugen eine Chance in Gebieten mit Niedrigstemissionsanforderungen. Auch die Antriebssysteme der Zukunft werden kurz- und mittelfristig auf flüssige Kraftstoffe zurückgreifen, wobei zurzeit synthetische Benzine die beste Nachhaltigkeit liefern. Methanol bietet eine gute Ausgangsbasis für eine Kreislaufwirtschaft, der Herstellungs-Wirkungsgrad ist aber sehr schlecht. Biodiesel kann regenerativ hergestellt werden, die Energiebilanz ist aber äußerst ungünstig. Es können maximal 5 % des heutigen Dieselbedarfs damit abgedeckt werden. Wasserstoff ist langfristig eine Alternative, da er CO2-frei ist. Die Herstellung ist energetisch noch sehr aufwendig und weder CO2-frei noch nachhaltig. In mobilen Anwendungen ist Wasserstoff erst dann sinnvoll, wenn alle Technologiebarrieren überwunden sind. Es fehlt noch ein sinnvoller Speicher für mobile Systeme und die Infrastruktur.


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    Titel :

    Die Chancen von alternativen Antriebssystemen


    Beteiligte:
    Steiger, W. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erdöl-Erdgas-Kohle ; 116 , 9 ; 456-461


    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 21 Bilder, 4 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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