Beim Entwicklungsprozeß von Kfz besteht in der Fahrverhaltens-Kalibrierung ein wesentlicher Zeit- und Ressourcen-Engpaß, der die Produktivität absenkt. Um die Situation zu verbessern, müssen geeignete Kalibrierungs-Tools entwickelt werden, was im vorliegenden Beitrag am Beispiel der von 'Ricardo Consulting Engineers' eingeführten 'In-Vehicle'-Datenerfassungs- und Analysesysteme beschrieben wird, mit denen die Kalibrierung optimiert wird. Die Datenerfassung beruht auf der PCI-Hardware und LabVIEW-Software. Entwicklung eines grafischen User-Interface's zur 'In-Vehicle'-Datenaufzeichnung, dessen Anwendung am Beispiel der Datenregistrierung während einer Beschleunigungssequenz näher erklärt wird. Weiterhin können neben der Beschleunigung die folgenden Signale aufgezeichnet werden: Motordrehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Drosselklappen- und Gaspedalstellung, Motorauslaßdruck, Massenströme, Einspritzparameter, Zündeinstellungen und das Auslaß-Luft-Brennstoff-Verhältnis. Entwicklung und Implementierung eines MATLAB-basierten grafischen Datenverarbeitungs- und -analysetools als Interface zur LabVIEW-Software. Anmerkungen zur Bewertungsprozedur und Vorgehensweise. Detaillierte Analysen des Fahrverhaltens. Zum Anlaßvorgang: ein guter Motorstart ist schnell, mit einem glatten und kontinuierlichen Drehzahlanstieg bis zur Leerlaufdrehzahl. Andere Merkmale wie Drehzahlschwankungen oder Aussetzer sind Indikatoren für eine schlechte Startqualität. Es werden diese und andere Einflußparameter gemessen und untersucht, wobei die Testfahrer alle Parameter hinsichtlich eines guten oder schlechten Startverhaltens in einer Rangordnung bewerten müssen. Ebenso werden alle anderen Motor- und Fahrsequenzen gemessen, aufgezeichnet und bewertet. Korrelation der subjektiven Rangordnungen mit Anlaß- oder Startzeit, Variation der Hochlaufdrehzahl und anschließender Drehzahlreduktion. Es werden noch die Lambda-Plots für verschiedene Fahrmanöver grafisch dargestellt und diskutiert.