Im Fahrzeugbau wird zunehmend eine Gewichtsreduzierung angestrebt. Aufbauend auf eine zielgerichtete Werkstoffauswahl unter Berücksichtigung neuer Werkstoffkonzepte und der Anwendung innovativer Bauweisen kommt der Auswahl, der Optimierung und der Analyse der Eigenschaften punktförmiger Fügeelemente auf die Produkteigenschaften (Steifigkeit, Festigkeit und Energieabsorptionsvermögen) eine wesentliche Bedeutung zu, da ein Gewichtsreduzierungspotential insbesondere im Bereich der Fahrzeugrohkarosserie gegeben ist. Neben den stoffschlüssigen Verfahren, wie dem Widerstandspunktschweißen, gewinnen zunehmend Fügeverfahren an Bedeutung, bei denen eine kraft-formschlüssige Verbindung durch lokale plastische Werkstoffumformung erzeugt wird. Insbesondere für das Verbinden von oberflächenbeschichteten Werkstoffen und Mischverbindungen weisen diese Fügetechniken ein breites Einsatzspektrum auf. So zeichnen sich die Stanznietverfahren durch eine hohe Wirtschaftlichkeit, Prozeßsicherheit und universelle Einsetzbarkeit aus. Vor allem die guten mechanischen Verbindungseigenschaften sprechen für das Stanznieten mit Halbhohlniet. Insbesondere bei schwingender Belastung treten die Vorteile des kombinierten Kraft-Formschlusses und der Vermeidung einer thermischen Gefügebeeinflussung hervor. Es wurden verschiedene Stahl- und Aluminiumwerkstoffe in unterschiedlichen zwei- und dreilagigen Fügeteilkombinationen stanzgenietet und unter quasistatischer und schwingender Belastung untersucht. Wesentliches Ziel war es - aufbauend auf einer zielgerichteten Ermittlung geeigneter Fertigungsparameter, der Auswahl geeigneter Niettypen und einer standardisierten Kennwertermittlung - Dimensionierungskennwerte für die konstruktive Auslegung stanzgenieteter Bauteile zu ermitteln und zusammenzufassen. Es konnte insgesamt gezeigt werden, daß das Verfahren sowohl für quasistatisch als auch schwingend belastete Mischverbindungen aus Stahl- und Aluminiumwerkstoffen ein hohes Innovationspotential aufweist.