Die Beförderung von schweren und sperrigen Gütern ist eines der größten Probleme der Industrie. Die Bahn-, Lkw-, Flugzeug- und Schiffstransporte sind problembehaftet und teuer. Als eine interessante Transportalternative wird das Luftschiff-Projekt CargoLifter vorgestellt. In seiner Ladebucht kann das Luftschiff CL 160 mit Hilfe von 555000 Kubikmeter Helium bis zu 160 Tonnen schwere Güter auch interkontinental transportieren und am Bestimmungsort punktgenau absetzen. Es wird die Konstruktion einer auf dem ehemaligen Militärflugplatz Brand bei Berlin gebauten Werfthalle (Länge 360 m, Breite 220 m, Höhe 107 m, Stahlgewicht 15000 t) beschrieben, die für den Bau des Prototypen CL 160 und die spätere Serienfertigung von Luftschiffen vorgesehen ist. Generalplanung und Projektmanagement der Werftanlage kommen von SIAT Architektur + Technik aus München. Das Konzept der Hallenform war von folgenden Vorgaben bestimmt: Lichtraumprofil, Großtoranlagen, Lage der Luftschiff-Aufstellplätze, Mitarbeiteranzahl, Hallen-Mindesttemperatur, blendfreie Grundbeleuchtung, Bodentragfähigkeit und Dimensionierung der Kranbahnen. Die entworfene Stahlkonstruktion entspricht der Form des Luftschiffes und gliedert sich in zwei Bereiche: ein Mittelteil und die Toranlagen. Das zylindrische Mittelstück wird von fünf Stahlbögen im Abstand von 35 Metern geformt und besteht aus 17 geraden Segmenten von jeweils 18 Metern Länge. Die Tore der Werfthalle müssen nach Fertigstellung eines Luftschiffes geöffnet werden. Es ist ein Vorgang, der über einen längeren Zeitraum vorbereitet wird und aus betrieblichen Gründen nur bei Windgeschwindigkeiten von maximal zwei Metern pro Sekunde stattfinden kann. Zwei Tore in Form einer Viertelkugel geben eine Öffnung von 200 Metern Breite und 100 Metern Höhe frei. Aus der Gewichtsoptimierung der Torsysteme ergab sich schließlich ein Rahmen aus geschweißten Kastenträgern und einer Schale aus biegesteif angeschlossenen horizontalen, vertikalen und diagonalen HEA-240-Stahlprofilen. Als Eindeckung der in zwei Ebenen gekrümmten Konstruktionen kommen KAL-ZIP-Stehfalzbahnen zum Einsatz. Das Gewicht der Tore ist in Relation zu ihrer Größe zu betrachten - bei einer abgewickelten Länge der gekrümmten Struktur von 160 Metern und 20 Metern Breite konnte mit 600 Tonnen je Element eine optimale Konstruktion präsentiert werden.


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    Titel :

    Leichter als Luft. Stahlbau in neuen Dimensionen


    Weitere Titelangaben:

    Lighter-than-air. New dimensions of structural steel engineering


    Beteiligte:
    Weisel, D. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 8 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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