Mit dem kontinuierlichen technologischen Fortschritt auf den Gebieten der Fahrzeugsicherheit, Funktionalität und Leistungsfähigkeit, nimmt auch das Vertrauen in die Kraftfahrzeugelektronik zu. Die aktuellen Kunden-Anforderungen an den Komfort oder die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben können nur durch eine effiziente Integration aller elektrischen und elektronischen (E/E) Fahrzeugsysteme erreicht werden. In diesem Jahrhundert wird in der Automobilindustrie eine dramatische Zunahme der Onboardkommunikations- und Rechnertechnologie erwartet. Die bisherigen E/E-Systeme wurden in der Regel unabhängig entwickelt. Die Möglichkeiten ihrer nachträglichen Integration haben mittlerweile ihre Grenzen erreicht. Daraus resultieren die hohen Kosten der E/E-Systeme, die gegenwärtig bis zu 35% des Fahrzeugpreises darstellen. Einige der E/E-Integrationslösungen werden kritisch betrachtet. In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Kabellängen im Fahrzeug verdoppelt und die Anzahl der Verbindungspunkte stieg von früher 200 auf heute mehr als 1800. Dieses Problem wird durch die Aufteilung einer Übertragungsleitung in mehrere Kanäle mit großer Kapazität (Multiplexing) gelöst. Die Motor- und Getriebesteuerung mit hohen Anforderungen an die Informations-Übertragungsgeschwindigkeit werden über einen anderen Bus als die langsameren Systeme verfügen. Auf dem Gebiet der Systemvernetzung führt offensichtlich DaimlerChrysler, obwohl Volvo bereits im Jahr 1998 in seinem Modell S80 ein fortgeschrittenes Multiplex-System vorstellte. Die französische Firma PSA Peugeot Citroen hat im Februar 2000 ihr Luxusmodell Peugeot 607 mit einer weitentwickelten Multiplex-Technik vorgestellt, deren Software in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelt wurde. Das Fahrzeuggetriebe wurde von der deutschen Firma ZF konstruiert. Die technischen Einzelheiten des Fahrzeugs werden beschrieben. Die allgemeinen Aspekte des Multiplexing im Automobilbau werden diskutiert. Auf die Problematik der künftig notwendigen 42V- und 14V/42V-Architekturen der Kraftfahrzeugelektrik wird detailliert eingegangen.