Umfassend vorgestellt wird der Zweisitzer smart, der seit 1998 in Mitteleuropa, Spanien und Italien in eigenen Betrieben verkauft und repariert wird. Im Folgenden sind davon lediglich die Sicherheitskonzepte und ihr Bezug zu den Reparaturvorschriften dargelegt. Die Gesamtlänge des Fahrzeugs beträgt nur 2,5 m. Die Fahrgastzelle muss dementsprechend sehr steif und gestaltfest sein. Die TRIDION-Zelle besteht zu 30 % aus hochfesten Stahlblechen. Die Bodenstruktur ist stabil mit integrierten Längsträgern und Querträgern. Mehrere Querträger sind hintereinander höhenversetzt angeordnet. Der über Zugstreben hergestellte Verbund oberer Querträger zu Längsträgern und Profil-Biegeträger dient als Crashbox. Seitliche Längsträger verhindern ein Eindringen des Unfallgegners bei Kollision. Das an den Integralträger montierte Aluminium-Strangpressprofil sichert bei Auffahrunfällen das Heck. Die Rohkarosserie besteht aus nur 110 Teilen. Die Räder liegen im Anstoßbereich. Für die Schadensanalyse ist eine umfassende Sichtprüfung, auch an Rädern, Bodenblech, Antrieb und Achsen, oberstes Gebot. Für schnelle Schadensfeststellung bei geringen Schäden wird Achsvermessung (mit neuen, unbeschädigten Rädern) empfohlen. Richtarbeiten am Integralträger sind nur im Bereich der Crashboxaufnahmen zugelassen. Der Austausch von achsaufnehmenden Bauteilen muss wegen der sehr geringen Rohbautoleranzen des Wagens auf einer Rahmenrichtbank vorgenommen werden; empfohlen wird Car Bench, Celette, Blackhawk oder Car-O-Liner. Die stumpfen Reparatur-Schweißnähte am vorderen Längsträgerteilersatz sollten aus Festigkeitsgründen nicht glatt geschliffen werden. Bei Heckschäden sind der Motor und der Auspuff (Keramikkatalysator) besonders gefährdet und überprüfungsbedürftig. Die Crashboxen sind schon bei geringen Verformungen auszutauschen. Die Stülprohre der vorderen Crashbox sind nicht als Einzelteil erhältlich und dürfen nicht einzeln umgebaut werden. Bei starken Schäden an Front oder Heck muss das Anzugsdrehmoment der vier Integralträger-Befestigungsschrauben überprüft werden. Wegen der hohen Fahrzeugverzögerung beim Aufprall eines so kleinen, steifen Fahrzeugs werden hohe Anforderungen an das Rückhaltesystem gestellt (optimale Gurtgeometrie, starker Gurtstraffer, niedrige Schultergurtkraft, große Airbags, nachgiebiges Lenkrad, teleskopierbare Lenksäule, hochfeste Sitze, Knieschutz am Cockpitquerträger). Richtarbeiten an der Lenkanlage sind nicht zugelassen. Nach jeder Gurtstraffer-Auslösung (die äußerlich nicht erkennbar ist und auch leere Beifahrersitze betrifft) müssen beide Gurte erneuert, eventuell auch Gurtschlösser ausgetauscht werden. Die Netze der Sicherheitsintegralsitze sind nicht als Einzelteil erhältlich (gesamte Rückenlehne austauschen). Für Gewinde, Schweißbolzen und Kabel sind nur die von MCC smart beschriebenen Reparaturwege und Ersatzteile zulässig. Das Allianz Zentrum für Technik unternahm 1997 einen Reparaturversuch nach Frontschaden und stellte fest, dass der smart in der Reparatur der kostengünstigste City-Wagen ist. Seine Reparatur erforderte 14 Stunden und 2800 DM (Durchschnitt der Wettbewerber 31 Stunden, 6300 DM).


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Crash-Verhalten und Reparaturrichtlinien


    Beteiligte:
    Kogel, H. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    9 Seiten, 18 Bilder, 4 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Crash Verhalten und Reparaturrichtlinien

    Kogel,H. / Micro Compact Car smart,MCC,Renningen,DE | Kraftfahrwesen | 2000


    Crash Verhalten von Faserverbundstrukturen fuer Fahrzeugbauteile

    Holzemer,K. / Daimler-Benz,Stuttgart,DE | Kraftfahrwesen | 1989



    Verhalten im Crash - bessere Vorhersagegenauigkeit von Stanznietverbindungen

    Sommer,S. / Bier,M. / Fraunhofer Inst.f.Werkstoffmechanik,IWM,Freiberg,DE | Kraftfahrwesen | 2015


    Verhalten im Crash. Bessere Vorhersagbarkeit von Stanznietverbindungen

    Sommer, Silke / Bier, Matthias | Tema Archiv | 2015