China investiert in Afrika, um an benötigte Rohstoffe zu kommen. Investitionsbedarf gibt es im Bau neuer Bergwerke, Industrieanlagen und Kraftwerke sowie die Ertüchtigung der Infrastruktur. Allein im Infrastrukturbereich schätzt die südafrikanische Standard Bank den Investitionsbedarf auf rund 100 Mrd. USD. Früher kamen die benötigten Maschinen und Anlagen aus Europa, in vielen Bereichen haben chinesische Lieferanten inzwischen die Oberhand gewonnen. Wenn China in Infrastruktur investiert, kommen auch Gleise und Arbeiter aus China. Auch westliche Spediteure, die in China präsent sind, können an den Geschäften mit China partizipieren. In den afrikanischen Häfen und im Nachlauf zum Empfänger spielen Agenturen und Logistikdienstleister aus den früheren europäischen Kolonialmächten nach wie vor eine gewichtige Rolle. Ohne den Input dieser etablierten Player, die sich im Dschungel der Zoll- und Einfuhrbestimmungen, mit den Sicherheitsrisiken und der Infrastruktur auskennen, sind Schwertransporte tief ins Binnenland kaum möglich. Durch die Projektinvestitionen steigt der Druck auf die Verkehrsinfrastruktur, denn die neuen Bergwerke, Zementfabriken und Kupferhütten, die im Hinterland entstehen, entfalten nach der Bauphase ihre eigenen Warenströme.
China bringt Afrika auf Touren
Spedition: Infrastruktur, Energiewirtschaft und Bergbau vor kräftiger Expansion
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 65 , 135 ; 10
2011-01-01
1 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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