Russlands Bahnreform kommt langsam vorwärts, wenn auch mit ungewissem Zeitplan. Ursprünglich hätte die 2001 konzipierte Reform Ende 2010 abgeschlossen sein sollen, aber etwa 30 % der vorgesehenen Reformschritte wurde nicht ernsthaft in Angriff genommen, u. a. die Freigabe des bisherigen Traktionsmonopols der RZD und die Trennung von Infrastruktur und Betrieb. Bisher fehlen auch die erforderlichen gesetzlichen Grundlagen der Bahnreform. Ein Ergebnis der Zulassung privater Betreiber ist die Zunahme der Leerwagenzüge im Netz (14 000 Leerwagenzüge), welches eine deutliche Mehrbelastung der Infrastruktur ist. Die Wagenstandzeiten seien von 3,79 Tagen im Jahr 2011 auf 9,63 Tage im Jahr 2009 gestiegen. Der erste Schritt der Privatisierung erfolgte durch den Verkauf von 36 Prozent ihrer Containertochter Transcontainer an den Börsen in Moskau und London. Größter Käufer war die Osteuropabank EBRD (9,25 Prozent). Die Bahn RZD behält mit 51,5 Prozent aber weiterhin die Kontrolle über Transcontainer. Transcontainer ist mit einem Marktanteil von rund 60 % der größte Akteur auf dem russischen Containermarkt. Die RZD besitzt insgesamt rund 150 Tochterunternehmen, von denen 30 in den nächsten Jahren privatisiert werden sollen, darunter eine der beiden Gütergesellschaften PGK oder VGK. Anschließend will die russische Bahn selbst an die Börse gehen.
Russlands Bahn auf halbem Wege zwischen Monopol und Markt/Hintergrund: Transcontainer ist erste RZD-Tochter an der Börse/Transportsystem muss sich neu aufstellen: Russland sollte die Privatwirtschaft einbinden
Die Privatisierung von Staatsbahntöchtern kommt endlich in Gang, doch vom Geist einer echten Liberalisierung und Marktöffnung ist nur wenig zu spüren
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 64 , 139 ; S6-S7
2010-01-01
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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Russlands Bahn hat sich gewandelt
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