Weitestgehend im Verborgenen betreibt die Bundeswehr in Depots, Kasernen und auf anderen Gleisanlagen Eisenbahnverkehre im täglichen Dienst zum Verschieben von Zugteilen und Waggons beim Transport von Nachschub- und Versorgungsgütern, bei denen vielfältiges rollendes Material zum Einsatz kommt. 1957 bezog das Amt für Wehrtechnik und Beschaffung von der Firma Henschel & Sohn mit der Diesellokomotive DH 360 die erste Bundeswehrlok, die im Materialübernahmedepot Hesedorf stationiert wurde. Weitere im Beitrag detailliert aufgeführte Lokomotiven unterschiedlicher Hersteller in Motorisierungen bis 400 PS folgten und wurden Dienststellen der Bundeswehr und der Marine im Bundesgebiet zugewiesen. Darüber hinaus kamen durch Übernahmen von Liegenschaften der Alliierten weitere Lokomotiven der Royal Air Force und der französischen Luftwaffe sowie der 1964 aufgelösten Wilhelmshavener Vorortbahn in den Bestand der Bundeswehr, die auf diese Weise einen bunt gemischten Fahrzeugbestand ihr eigen nennen konnte, der - ohne die Übernahmen von der Nationalen Volksarmee - somit über 50 Maschinen in 15 unterschiedlichen Bauformen umfasste. Viele der Modelle wurden nach 1966 durch Zweiwegefahrzeuge abgelöst, was aber wegen fehlender Haushaltsmittel nur verspätet und nicht im ursprünglich geplanten Umfang geschah. Das in den Ausführungen des Autors nach Hersteller, Typ, Leistung und aktuellem Verbleib erfasste rollende Eisenbahnmaterial der Bundeswehr berücksichtigt auch von der NVA geerbte Dieselloks, auch wenn deren genaue Zahl nicht mehr zu ermitteln ist. Bei der Marine haben wegen der dort meist sperrigen Ladung auf nur begrenzten Flächen vorrangig Schmalspurbahnen mit 600 Millimeter Spurweite ihre Daseinsberechtigung.