Warum misst das Spurmaß der normalspurigen Bahnen in Europa und der Welt ausgerechnet eine Weite von 1435 mm und nicht etwa eine glatte Zahl von 1500 oder 1400 mm? Die Antwort hierauf lässt sich aus der Geschichte weit vor der Erfindung der Eisenbahn erklären. Zur Zeit des Römischen Reiches durchzogen viele Straßen als wichtige Handelswege den europäischen Wirtschaftsraum. Die Spurweite der Pferdefuhrwerke, die diese Verkehrswege befuhren, entsprach denen der römischen Streitwagen, die, als Zweispänner konzipiert, nicht breiter als zwei ausgewachsene Pferde nebeneinander waren. Dies entsprach einer Spurweite der Achsen von 4 Fuß 8,5 Zoll bzw. 1435 mm. Durch ständiges Befahren über viele Jahre hinweg waren Furchen entstanden. Die Achsen der frühen Schienenfahrzeuge in England wurden an den Werkbänken hergestellt, die auch zur Herstellung von Kutschenachsen und Pferdebahnen dienten. Und da die Gleise der ersten Eisenbahnen nach denen der Pferdebahnen zunächst auch auf den Handelsstraßen verlegt werden sollten, deren Furchungen auf das Achsmaß der römischen Streitwagen zurückgingen, durften die Spurweiten nicht voneinander abweichen. Daneben gibt es Gruben-, Feld- oder Bergbahnen mit Spurweiten von 400 bis 900 mm, Straßenbahnen mit sogenannten Meterspuren zwischen 900 und 1200 und Eisenbahnen mit einer Breitspur von 2140mm. Ganz ohne Spurweite kommt die sog. "Einschienenbahn" aus.
Wie es zur Spurweite der Eisenbahn von 1435 mm gekommen ist
Den Bahnbetrieb auf den Punkt gebracht!
Deine Bahn ; 36 , 4 ; 48-49
2008-01-01
2 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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