Afrique, un continent en état de sous-développement ferroviaire

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Afrique, un continent en état de sous-développement ferroviaire

Batisse, Françoi

Bezogen auf die Größe des Kontinents weist Afrika bei weitem die geringste Länge des Eisenbahnstreckennetzes auf und auch die schwächsten Leistungen, sowohl im Güter-als auch im Personenverkehr. Bei den ersten zeigen sich in den letzten Jahren schwache Zunahmen, bei den Reisenden deutliche Rückgänge. Im Gegensatz zu anderen Erdteilen lassen sich die Bedingungen eines fehlenden Beitrages zur wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas auch daran erkennen, dass infolge der uneinheitlichen Eisenbahnentwicklung heute ein disparates Netz mit sieben unterschiedlichen Spurweiten vorhanden ist, das sich kaum verknüpfen lässt und internationalen Verkehr sehr erschwert. Die ehemals entscheidenden Kolonialmächte zeigten sich nur an kurzen Bahnlinien von ertragreichen Vorkommen von Rohstoffen oder Agrarprodukten zum nächsten Seehafen interessiert. Der Wettbewerb gegenüber der Straße tritt heute auch in der Weise hervor, dass die für sie benötigten Investitionen geringer liegen als für eine Bahnstrecke. Die Eisenbahn von Südafrika erbringt dagegen auf ihrem Netz mit der Spurweite von 1067 mm ganz beachtliche, zum Teil über den der Bahnen Europas liegende Leistungen. In vielen Staaten zeigen sich deutliche Tendenzen des Rückzuges aus dem öffentlichen Transportsektor zugunsten der Privatwirtschaft in vielfältiger Art, wobei dem Güterverkehr, ausgenommen Ägypten, der Vorrang eingeräumt wird. Nach wie vor erleichtert die instabile politische Lage in einzelnen Staaten Afrikas eine stetige Entwicklung der Eisenbahnleistungen keineswegs; 10 Staaten haben weiterhin keine Eisenbahn.